Tipps vom Anwalt* für Bankkunden
Berater ist nicht immer gleich Berater
Kundenbetreuer von Banken nennen sich gerne "Berater". Es gibt sogar eine Bank, die sich "Ihre Beraterbank" nennt. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren!
Kundenbetreuer von Banken haben immer zu allererst ihrer Bank zu dienen. Sie sollen für die Bank Gewinn bringende Geschäfte machen - mit Ihnen, aber nicht unbedingt für Sie! Banken und ebenso deren Kundenbetreuer werden von Ihnen ja auch nicht dafür bezahlt, dass sie Sie beraten. Banken wollen Ihnen etwas "verkaufen" - einen Kredit, einen Sparvertrag oder was auch immer.
Das ist anders als etwa beim Rechtsanwalt, Steuer- oder Unternehmensberater. Die werden explizit für Beratung bezahlt und sind (normalerweise) nicht darauf angewiesen, noch andere Geschäfte mit Ihnen abzuschließen. Banken und deren Mitarbeiter sind durch Gesetz und Rechtsprechung nur in geringem Maße verpflichtet, Sie zu beraten - aber immer nur nebenbei.
Betrachten Sie Kundenbetreuer von Banken also nicht als Ihren Berater, sondern als Ihren Geschäftspartner, besser: als Stellvertreter Ihres Geschäftspartners. Seien Sie also "freundlich-kritisch" mit dem, was Ihnen "verkauft" wird. Das kann Ihnen bittere Enttäuschungen ersparen.
* Die Tipps sind naturgemäß sehr allgemein gehalten und ersetzen im Einzelfall keine fachliche Beratung. |